Allemand : Sociétés et cultures 2 (ALLE301_LEA)

Composante
UFR Lettres, Langues et Sciences Humaines

Description

Die Weimarer Republik damals und heute

„Denn nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein.“

– Kurt Tucholsky: Die Weltbühne (6. Oktober 1921)

Kaum eine andere Zeit in der deutschen Geschichte war durch eine derartige Vielzahl von Gegensätzen geprägt wie die der Weimarer Republik (1918-1933): demokratisches Fundament Deutschlands – Nährboden des Nationalsozialismus und der Schoah, kulturelle Blüte – wirtschaftlicher Ruin, gesellschaftliche Experimentierfreude – lähmender Konservatismus. Dieser Kurs ist die erste Veranstaltung einer zweiteiligen Vorlesungsreihe zur Entwicklung des deutschen Nationalbewusstseins im 20. bzw. 21 Jahrhundert und widmet sich den sozialen Umbrüchen der ersten deutschen parlamentarischen Demokratie und ihren bis heute spürbaren Nachwirkungen. Aufbauend auf einem weiten Kulturbegriff wird anhand repräsentativer Inhalte aus den Bereichen „Staat und Gesellschaft”, „Wirtschaft” sowie „Kunst und Kultur” (Literatur, Theater, Film und Musik) versucht, ein umfassendes Bild der damaligen Zeit und Lebensverhältnisse zu zeichnen. Die behandelten Schwerpunkte werden dabei vor dem Gegensatzpaar von „Kontinuität und Wandel” betrachtet, um die Parallelen bzw. Brüche zwischen den 20er Jahren des 20. und 21. Jahrhunderts in Deutschland offenzulegen. Die Studierenden sollen nach erfolgreichem Abschluss der Veranstaltung in der Lage sein, zentrale Wesensmerkmale der Weimarer Republik zu erklären, sie vor dem Hintergrund der Strukturen im heutigen Deutschland zu vergleichen und hinsichtlich ihres Einflusses auf die deutsche Gesellschaft zu bewerten.

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